Folgend erläutern wir Ihnen einige wichtige Begriffe zur Heizungstechnik.

 

  • Abgasverlust
    Der Abgasverlust einer Heizung ist die Wärme, die durch Abgas über den Schornstein verloren geht. Der Abgasverlust ist das Maß der Effizienz des Verbrennungsprozesses. Über die Wirtschaftlichkeit des Wärmeerzeugers gibt der Wirkungsgrad Auskunft. Der Abgasverlust ist hier aber nur ein Teil des Wirkungsgrades.

 

  • Aussentemperaturfühler
    siehe witterungsgeführte Regelung.

 

  • Ausdehnungsgefäß
    Viele Stoffe dehnen sich aus, wenn sie erhitzt werden. Dies ist auch bei Wasser im Heizungskreislauf der Fall. Damit nun aber nicht die Rohre platzen, wird ein Ausdehnungsgefäß oder auch Druckausgleichsbehälter eingebaut, der die Volumenänderung des Wasser ausgleicht.

 

  • Blockheizkraftwerk (BHKW)
    Ein Blockheizkraftwerk (kurz BHKW) erzeugt gleichzeitig Wärme und elektrische Energie. Im BHKW wird Brennstoff verbrannt und die Abwärme wird zur Erwärmung des Hauses und des Warmwassers benutzt. Ein BHKW stellt hohe Vorlauftemperaturen zur Verfügung und ist somit für Altbauten geeignet. Weitere Informationen hier.
  • Brennwerttechnologie / Brennwertkessel
    In alten Heizkesseln wird nur die direkte Hitze, die bei der Verbrennung des Brennstoffes entsteht, genutzt. Bei der Brennwerttechnologie wird nicht nur die direkte Hitze genutzt, sondern auch noch die Hitze die ansonsten als Wasserdampf durch den Schornstein verschwinden würde. In Heizkesseln entsteht bei der Verbrennung auch Wasserdampf, der durch den Schornstein entweicht. Beim Brennwertkessel wird dieser Wasserdampf wieder kondensiert und dadurch wir diese Wärme zurückgewonnen. Dies kann mit der heutigen Technologie so effizient gestaltet werden, dass der Brennwertkessel eine bis zu 10% höhere Energieausbeute hat, als herkömmliche Heizkessel.
  • Durchlauferhitzer
    Ein Durchlauferhitzer erhitzt Trinkwasser immer dann, wenn warmes Wasser benötigt wird. Sie werden oft mit Strom betrieben aber es gibt auch Erdgasdurchlauferhitzer. Wenn kein Warmwasser gezapft wird, läuft der Durchlauferhitzer nicht. Es wird kein Warmwasser gespeichert. Meist kann bei einem Durchlauferhitzer nur eine Zapfstelle gleichzeitig versorgt werden, läuft eine 2. Zapfstelle kann der Warmwasserdruck zusammenbrechen. Siehe auch alternativ Warmwasserspeicher.

 

  • Erdwärmekollektor
    Erdwärmekollektoren bestehen aus Kunststoffrohren die meist horizontal im Erdboden verlegt werden. Sie werden für Wärmepumpen benötigt und entziehen dem Boden Wärme für den Heizprozess.

 

  • Fußbodenheizung
    Eine Fußbodenheizung besteht aus einer Kombination aus Heizrohren und Dämmung, die unter dem Estrich verlegt wird. Über dem Estrich kann grundsätzlich jeder Fußbodenbelag gelegt werden. Jedoch sollte dieser geeignet sein, sprich am besten dünn sein und einen hohe Wärmedurchlässigkeit haben. Dies sind Fliesen und Natursteine. Aber auch Kunststoffböden oder Teppiche (ohne Schaumböden) sind bei Fußbodenheizungen eher unproblematisch. Laminat und Parkett hingegen sind nicht so gut geeignet da Holz eine niedrige Wärmedurchgängigkeit hat.Die gleichmäßige Wärmeverteilung und die „warmen Füße“, die bei einer Fußbodenheizung auftreten sorgen für ein gutes Raumklima. Mit der geringen Vorlauftemperatur und ihrer durch den Wärmeübergang zustande kommenden Selbstregulierung gilt die Fußbodenheizung als sehr sparsam. Die geringe Temperatur macht sie aber auch träge. Fußbodenheizungen werden darauf ausgelegt eine bestimmte Temperatur im Raum zu halten, nicht den Raum schnell aufzuheizen.Die Fußbodenheizung ist ideal geeignet für den Betrieb mit einem Brennwertkessel, einer Wärmepumpe oder solaren Heizungsunterstützung.

 

  • Heizkurve
    Eine Heizkurve beschreibt den Zusammenhang von Außentemperatur zur benötigten Vorlauftemperatur. Die Heizkurve setzt sich aus vielen Einflussgrößen zusammen wie dem Dämmstandart des Gebäudes sowie der Bauart schwer/massiv Gemauert oder Leichtbau/Holzständerwerk. Eine genaue eingestellte Heizkurve verbessert die Regelung der Temperatur und damit auch den Energieverbrauch. Siehe auch Vorlauftemperatur und witterungsgeführte Regelung.

 

  • Hocheffizienzpumpen
    Hocheffizienzpumpen sind Umwälzpumpen die über eine selbstständige elektronische Regelung verfügen. d.h. Sie liefern nur die Leistung die grade benötigt wird und können sich bis ca. 3Watt Leistung herunterfahren. Hocheffizienzpumpen sind nur wenig teurer wie normale Umwälzpumpen, sind jedoch deutlich energiesparender, so dass sich die Anschaffung schon nach wenigen Jahren amortisieren kann.
  • Hydraulischer Abgleich
    Durch einen hydraulischen Abgleich werden die Druckverhältnisse und Volumenströme in einer Heizungsanlage oder einem Warmwasser-Zirkulationssystem eingestellt. Ziel ist es, bei jedem angeschlossenen Verbraucher den gleichen Widerstand herbeizuführen und ihn mit genau der Wassermenge zu versorgen, die er benötigt. Sind die hydraulischen Verhältnisse in einem System nicht ausgeglichen, können erhebliche Nachteile hinsichtlich der gleichmäßigen Wärmeverteilung und der Geräuschentwicklung auftreten. Insgesamt führt ein fehlender oder mangelhafter hydraulischer Abgleich zu einem wesentlich höheren Verbrauch von Wärme und Strom.
  • KfW
    KfW steht für Kreditanstalt für Wiederaufbau. Sie ist eine staatliche Bank, die unter bestimmten Voraussetzungen bei Neubauten oder Modernisierungen von Gebäuden günstige Kredite und Zuschüsse ausgibt. Es gibt z.B. Förderungen für die Erneuerungen von Heizungsanlagen, die Dämmung des Hauses aber auch für den Erwerb von sanierten Wohnungen. Für weitere Informationen besuchen sie:https://www.kfw.de/kfw.de.html

 

  • Kontrollierte Wohnraumlüftung
    Die kontrollierte Wohnraumlüftung hat viele Einsatzmöglichkeiten. Sie wird in Neubauten eingesetzt, da diese meist so gut gedämmt und Luftdicht sind, dass die feuchte Luft nicht ohne Hilfe aus dem Gebäude gelangen kann und sich somit Schimmel und ein unangenehmes Raumklima bilden kann. Die Wohnraumlüftung befördert diese Luft nach außen und saugt frische Luft wieder an. Bei vielen Lüftungen sind inzwischen Wärmetauscher integriert, damit so wenig Energie verloren geht wie möglich. Die warme Abluft aus den Räumen erwärmt die Frischluft von draußen. Aber auch bei Wohnungen in der Nähe von viel befahrenen Straßen kann eine kontrollierte Wohnraumlüftung nützlich sein, da die Lüftung das Öffnen der Fenster überflüssig macht. Mit einer Lüftung bleibt die Luft im Raum frisch und der Lärmpegel wird minimiert.

 

  • Kraft-Wärme-Kopplung
    Kraft-Wärme-Kopplung oder auch Wärme-Kraft-Kopplung ist die gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wärme. Kraft-Wärme-Kopplung ist schon von großen Kraftwerken bekannt. Doch Kraft-Wärme-Kopplung kann auch im Eigenheim genutzt werden. z.B. mit einem Blockheizkraftwerk. Dieses erzeugt Strom und mit der Abwärme wird dann das Haus beheizt.

 

  • Pellet-Heizung
    In einem Pellet-Heizkessel werden anstatt von fossilen Rohstoffen wie Erdöl oder Erdgas, Holzpellets verbrannt. Dies setzt zwar auch CO₂ frei, aber nur solches, das die Bäume vorher aufgenommen haben. Daher erfolgt die Verbrennung CO2 neutral. Die Pellets bestehen aus stark gepressten Holzspänen, die zum Teil als Reste bei der Arbeit in Sägewerken anfallen. Die Pellets werden in einem extra Pellet-Silo gelagert und von dort meist automatisch zum Heizkessel transportiert. Es gibt nicht nur Holzpellets, sondern auch Stroh,-Nussschalen- oder Torfpellets, aber auch andere biologische Stoffe können zu Pellets verarbeitet werden. Pellet-Heizungen sind auch für Altbauten mit höheren Vorlauftemperaturen gut geeignet.

 

  • Photovoltaik
    Photovoltaik ist die wohl bekannteste Art der regenerativen Energie Erzeugung im (auf) dem Eigenheim. In Photovoltaikanlagen, auch genannt Solarzellen, wird die Energie der Sonnenstrahlen in elektrische Energie umgewandelt.

 

  • raumgeführte Regelung
    Bei der raumgeführten Regelung wird ein Heizungsregler verbaut, der in dem Raum mit dem größten Wärmebedarf installiert wird. Ist die Solltemperatur in diesem Raum erreicht schaltet sich die Heizung in allen Räumen aus. Sie ist deshalb nur für kleine Wohnungen geeignet.

 

  • Röhrenkollektor
    Der Röhrenkollektor ist ein Bestandteil einer Solarthermischen-Anlage, in Form von Rohren die unter einer Glasschicht auf dem Dach befestigt werden. Röhrenkollektoren sind effektiver aber auch teurer als Flachkollektoren.

 

  • Sicherheitsventil
    Ein Sicherheitsventil schützt Anlagen vor unzulässigem Überdruck. Wenn sich in einem System ein zu hoher Druck aufstaut öffnet sich das Ventil und lässt den Überdruck entweichen. Es wird in Druckbehältern, Dampfkesseln und in Rohrleitungen eingesetzt.

 

  • Solarthermie
    Als Solarthermie bezeichnet man die direkte Wärmeerzeugung durch Sonneneinstrahlung. Oft wird Solarthermie als Sonnenkollektor auf dem Dach realisiert. Diese Sonnenkollektoren bestehen aus schwarzen Rohren die unter einem Glaskasten verlaufen. Durch diese Rohre läuft eine Solarflüssigkeit. Die Flüssigkeit wird durch Sonneneinstrahlung erhitzt. Die so gewonnene Wärme kann zum Heizen oder auch für die Warmwasserbereitung genutzt werden. ACHTUNG! Nicht verwechseln mit Solarzellen! Siehe Photovoltaik

 

  • TaupunktAls Taupunkt (auch bekannt unter Taupunkttemperatur) bezeichnet man die Temperatur, bei der das Wasser in der Luft beginnt zu kondensieren. Vorlauf-, und Rücklauftemperatur. Wenn Wasser in den Heizkreislauf eingespeist wird, wird es vorher von dem Heizkessel auf eine bestimmte Temperatur erhitzt. Diese Temperatur nennt man Vorlauftemperatur. Die Temperatur, die das Wasser am Ende des Kreislaufes hat, nennt man Rücklauftemperatur.

 

  • Wartung
    Eine Heizungsanlage sollte Jährlich gewartet werden, um sicher zu stellen, dass die Anlage immer mit höchster Effizienz und Zuverlässigkeit arbeitet. Die Wartungen verhindern nicht, dass im Laufe der Jahre mal das ein oder andere Teil der Anlage ausfällt, jedoch senken sie das Risiko um einiges. Zudem wird auch die Effizienz bewahrt. Jedes Mal wenn Gas oder Öl verbrannt wird, bleiben kleine Teilchen übrig, die sich im Kessel absetzen. Schon bei einer Schicht von nur 1mm, kann es zu Energieverlusten von 5-7% kommen. Dies ist nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern auch für ihren Geldbeutel.
  • Wärmepumpe
    Wärmepumpen ziehen die Wärme aus dem Erdreich oder der Luft in ihrem Garten und setzen diese Wärme wieder im Haus frei. Dies funktioniert sogar im Winter. Bekannter ist die Wärmepumpe in umgekehrter Funktion im Kühlschrank. Hier zieht die Wärmepumpe die Wärme aus dem Kühlschrank und setzt sie an der Rückseite wieder frei.
  • Warmwasserspeicher
    Ein Warmwasserspeicher heizt Trinkwasser auf eine bestimmte Temperatur auf und schaltet sich dann wieder ab, bis die Wassertemperatur unter eine bestimmte Temperatur gesunken ist.

 

  • Witterungsgeführte Regelung
    Bei der witterungsgeführten Regelung wird ein Temperaturfühler außerhalb des Gebäudes angebracht. Anhand der Außentemperatur und mit Hilfe einer Heizkurve wird die nötige Vorlauftemperatur ermittelt und automatisch am Heizkessel eingestellt. Witterungsgeführte Regelung ist unabhängig von Referenzräumen, jedoch werden innere Wärmequellen vernachlässigt. Der Außentemperaturfühler sollte gegen Sonneneinstrahlung und Fremdwärme geschützt werden. siehe auch Heizkurve

 

  • Zirkulationspumpe
    Die Zirkulationspumpe pumpt das Trinkwasser im Kreislauf durch die Leitung. Wenn es keine Zirkulationspumpe gibt, kühlt das Warmwasser im Leitungssystem aus und es läuft solange kaltes Wasser aus dem Hahn, bis das Warmwasser wieder bis zum Hahn gelangt. Bei kleineren Häusern und Wohnungen ist diese Zeitspanne nicht sonderlich lang, somit kann man hier auf diese Pumpe verzichten. Wichtig wird sie bei größeren Gebäuden, bei denen Wasserhähne weit vom Wärmeerzeuger entfernt sind und es somit ziemlich lange dauert bis das Warmwasser endlich da ist.
    Für den Einsatz einer Zirkulationspumpe muss das Trinkwasserleitungssystem im Gebäude über eine seperate Zirkulationsleitung oder als Ring verlegt sein.